Texte

Meine zweite Leidenschaft

sind Texte

Ich gebe dir hier einen kleinen Einblick in meine Innenwelt. Manchmal sind es kleine Geschichten. Manchmal sind es Texte, Botschaften, Impulse und manchmal kleine Inspirationen oder meine Gedanken und Ansichten zu einem bestimmten Thema.


Ich wünsche dir viel Freude beim Stöbern und Lesen. Ich freue mich von dir zu erfahren, was das Gelesene mit dir macht.


Liebste Grüße

Sandra

von Sandra Kempe 12 Sept., 2024
Oh, wie lieblich die frische Herbstluft am Morgen ist. Sie zieht still durch´s offene Fenster in mein kleines Gartenhäuschen hinein. Hier ist niemand. Außer ich. Und ich … bin mir genug. Ich bin genug. Hier ist niemand, um den ich mich gerade kümmern muss. Niemand, der etwas von mir will. Niemand, auf den ich meine Themen abladen kann. Hier bin nur ich. Und das ist genug. Ich setze mich in meinen Sessel ans offene Fenster, atme die kühle Luft ein. Draußen die ersten Vögel, die sich melden und ich nehme einen Schluck heißen Kakao. Wie ich diese Einsamkeit lieben gelernt habe. Ich brauche diese Ruhe. Diesen Rückzug. Denn nur dann kann ich mich wirklich spüren. Nur dann kann ich fühlen, was ich fühle. Sobald jemand in meiner Nähe ist, bin ich nicht mehr alleine. Bin ich dafür mit verantwortlich, wie es diesem Wesen in meiner Gegenwart geht. Ich habe die Macht dazu. Jedes Wesen hat diese Macht. Stell ich mich neben ein ausgeglichenes liebevolles Pferd, kann ich nicht anders, als mein Herz weit zu öffnen und seine Gelassenheit, sein Vertrauen und seine Liebe ganz in mich aufzunehmen. Ich kann nicht anders. Und so möchte ich auch auf die Wesen, auf die Menschen in meiner Umgebung wirken. Liebevoll. Nährend. Sicher. Wertschätzend. Immer. Oh, wie schön es es, mit Menschen in einem Raum zu sein, die sich gegenseitig schätzen und lieben. Oh, wie schön es ist, dass ich die Macht dazu habe, diesen Raum zu kreieren. Ich allein habe die Macht, mit Liebe zu antworten. Auf jedwede Art der Kommunikation. Auf jedwede Art des auf mich Zukommens. Ich habe diese Macht. Denn ich bin für mich und für den anderen verantwortlich. Ohne Pflicht. Diese Verantwortung lege ich mir selbst auf. Ich entscheide, dass ich mich mit meinem Sein dazu verpflichte, Gutes in den Menschen zu bewirken. Mein Zugeständnis an die Welt. Mein Beitrag. Jeden Tag neu gewählt. Und jeden Tag neu entschieden, wie viel ich von mir heute geben kann und will. Wie viel schaffe ich für dich zu halten? Wie tief möchte ich mich auf dich einlassen? Wie sehr kann ich für dich da sein, ohne mich auch nur eine Sekunde zu verlassen? Das kann ich nur spüren, wenn ich alleine bin. Wenn ich für mich als erstes der Mensch bin, der ich für andere sein will. Liebevoll. Nährend. Sicher. Wertschätzend. Immer. Um das zu erreichen, um das zu garantieren, ist mir die Einsamkeit heilig. Sie zentriert mich, wirft mich auf mich selbst zurück, schenkt mir Aufmerksamkeit, um nur für mich da zu sein. Oh, wie heilig mir meine Einsamkeit ist. Nichts fehlt. Nichts ist zu viel. Alles ist da, genauso, wie ich es jetzt in diesem Moment brauche. Und brauche ich etwas anderes, bin ich frei darin, es mir zu holen. Das ist meine Wahl. Ich stecke in Nichts fest und darf mich doch im Nichts verlieren. Ich nehme noch einen tiefen Atemzug. Die frische Luft durchströmt meine Nase und durchflutet meinen Körper. Ich lächle. So einfach ist das. Mehr gibt es gerade nichts zu tun. So einfach ist das. Danke
von Sandra Kempe 27 Aug., 2024
1. Mein kleines ich Mein liebes Ego, mein kleines ich, was ICH mir aufgebaut habe, ich weiß, du hast mich beschützt. Ich weiß, du hast mich gerettet. Ohne dich wäre ich heute nicht hier. Ohne dich hätte ich mich schon aus diesem Leben verabschiedet. Ganz leise wäre ich gegangen. Ich weiß das. Wenn ich nicht mehr weiter machen wollte, hast du mich trotzdem immer wieder angetrieben. Hast mit großer Härte dagegen gekämpft, dass ich aufgebe. Hast mich immer wieder aufgerüttelt ein Stück weiter zu gehen. Noch ein Schritt. Und noch ein Schritt. Irgendeine Instanz in mir wollte unbedingt leben. Und du hast ihr geholfen. Dafür werde ich dir ewig dankbar sein. ❤️🙏 Oft habe ich früher gedacht, dass es sinnlos wäre. Dass es eh nicht besser wird. Dass mir eh niemand hilft. Alle Versuche waren vergebens. Ich wurde nicht gesehen. DU hast mich immer gesehen! Du hast mich stark 💪 gemacht. Irgendwann konnte ich auf eigenen Beinen stehen, meine eigenen Entscheidungen treffen. Ich war frei in meinen Entscheidungen. Ich konnte machen, was ich wollte und wollte machen, was ich konnte. Aber dann hat es sich gedreht, liebes Ego, mein kleines ich. Irgendwas ist passiert, dass du nicht mehr gut für mich warst. Ja, ich verstehe. Du hast diesen Weg damals für mich gewählt, weil du erkannt hast, clever wie du warst, dass das der richtige Weg für mich ist. Und du hattest Recht! Damals hattet du Recht! Aber irgendwie hast du dich nicht mit mir verändert. Du hast immer an deinen alten Wegen festgehalten. Auch wenn, ich gesagt habe, wir gehen jetzt andere Wege. Du wolltest es nicht. Du hast immer Gründe gefunden, dass es nicht funktionieren würde. Das alte "Es ist vergebens. Es wird nichts bringen." hast du mir immer wieder vor Augen geführt und mich damit daran erinnert, dass es keinen Sinn macht. Aber Ego, mein kleines ich, es tut mir unfassbar leid für dich. Ich sehe dich. Du bist noch dort. Du schaust noch immer nach dem Rechten. Wie ein Pferd mit Scheuklappen kannst du nicht erkennen, dass rechts und links neben dir niemand mehr ist, der gefährlich sein kann. Dass ich nicht mehr dort bin. Dass ich nicht mehr klein bin. Du erkennst nicht, dass ich frei bin. Das tut mir leid. Ich kann dich nicht weiter mit mir ziehen. Ich kann nicht weiter auf dich hören. Denn heute ist dein Weg nicht nur nicht mehr nötig, sondern sogar hinderlich für mich. Wenn ich dich festhalte, komme ich nicht weiter. Angst. Ja, da ist Angst. Ich kann sie spüren, liebes Ego, mein kleines ich. Ich kann sie spüren. Du brauchst mich nicht daran erinnern. Aber weißt du, wenn ich jetzt hier weiter mit dir darüber diskutiere, ob oder ob nicht, will ich dich schon wieder mitnehmen. Und du bewegst dich keinen Zentimeter. Du bleibst wo du bist. Und ich bin ehrlich. Ich würde alles dafür tun, dass du mit mir kommst. Denn ohne dich ... Oh Gott ... ohne dich bin ich Niemand. Angst. Ich sehe wie du schreist. Du zeigst es mir mit Migräne und Verbitterung. Hast genug von meinen Querelen, es macht dir auch keinen Spaß mehr. Du fühlst dich auch immer unsicherer. Dein Weg funktioniert auch nicht mehr. Nun stehen wir da und wissen nicht weiter. Der alte Weg führt mich im Kreis herum und der neue Weg ist im Moment noch gar nicht sichtbar. Lass uns stehen bleiben und schauen, was passiert... 2. Der Dornenbusch Ich bleibe stehen. Ich sehe mich um. Eine Welt ohne Ego ist wie nackt vor einem Dornenbusch zu stehen und nicht zu wissen, wo man durch kommt ohne verletzt zu werden. Es ist unmöglich ohne Verletzung hindurch zu gelangen. Aber es wird gesagt, dass hinter dem Dornenbusch alles einfacher wird. Man müsse nur einmal hindurch gehen. Einmal erleben, wie es ist nackt zu sein. Ich stehe vor diesem Dornenbusch und ich sehe, ich komme alleine nicht durch. Aber ich sehe hier und da Menschen darin herumlaufen als wäre da nichts, was sie verletzen könnte. Viele laufen an mir vorbei. Dann habe ich Mut und spreche eine Frau an. "Hallo, ich bin so unsicher. Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Wie komme ich hier rein, ohne verletzt zu werden?" Die Frau bleibt stehen und lächelt mich an. "Komm!", sagt sie und streckt mir ihre Hand entgegen. Ich will sie greifen, aber ich traue mich nicht. Was wird passieren? "Du kannst Angst haben und trotzdem gehen.", sagt sie sanft zu mir. "Du kannst stehen bleiben. Aber dann ist das für dich der Stillstand. Willst du den Stillstand?" Ich sehe sie erschrocken an. Will ich den Stillstand? Für einen kleinen Moment denke ich tatsächlich darüber nach den Stillstand zu wählen. Alles wäre so einfach. Ich müsste nichts mehr fürchten. Ich wäre dort, wo ich gerade bin und könnte einfach da bleiben. Ich muss wirklich nachdenken und lasse mir Zeit. Ich erkenne, dass ich mit Ego einfach alleine durchgegangen wäre. Mein harter Panzer hätte alle Dornen abgebrochen, an denen ich vorbei gegangen wäre. Alle Pflanzen um mich wären daran kaputt gegangen, während ich mir keine Sekunde lang Gedanken darüber gemacht hätte. Den Blick gerade aus gerichtet, würde ich nicht mal sehen, wie andere Menschen um mich herum zauberhafte Dinge machen und dabei ganz automatisch nicht verletzt werden. "Die Pflanzen sind lebendig.", denke ich. Es geht darum, wie ich eintrete. Ich habe einen Einfluss darauf, wie sie reagieren. "Vertraue!" sagt die Frau nun und reißt mich aus meinen Gedanken. Ich sehe sie verschleiert an. Vertrauen? "Komm hinter mir her und sag mir, was du fühlst.", sagt sie und geht vor mir hinein in den Dornenbusch. "Ich traue mich nicht so richtig. Ich bin wie festgewachsen.", sage ich. "Dann heb deine Beine. Du siehst, du bist nicht festgewachsen." Ich hebe die Beine und wie ferngesteuert mache ich den ersten Schritt nach vorn. "Oh, das war überraschend einfach.", sage ich. Aber noch stehe ich nur davor. "Denke nicht weiter darüber nach, fühle nur, was da ist und erzähl es mir.", fordert mich die Frau auf. Ich will ihr sagen, dass ich immer noch Angst habe, stelle aber sofort fest, dass das gar nicht mehr stimmt. Ich wollte mich einfach wiederholen. Die alten Erinnerungen wollten mich davon abhalten in etwas Unbekanntes einzutreten. Plötzlich habe ich keine Lust mehr mich zu wehren und zu verhandeln. Aus Angst wurde plötzlich Neugier. Die Frau vor mir tut es doch bereits. Und ich sehe, dass sie glücklich ist. Ich entspanne mich, wenn auch etwas verwundert darüber, wie aus Angst Neugier werden kann und wie ich jetzt so leicht-sinnig in einen gefährlich aussehenden Dornenbusch einsteigen will, und lächle. Geschichten. Ich erzähle mir hier Geschichten. 3. Mitten drin Die Geschichte von der Angst ist zu Ende erzählt. Sie hat keine Kraft mehr. Angst hemmt und lässt mich stehen bleiben. Aber die pure Neugier lässt mich nun nackt vor einem Dornenbusch stehen, in dem ich jeden Moment eintreten werde. "Habe ich nicht noch was zu tun?", denke ich gedankenverloren und gehe jeden einzelnen möglichen Aspekt durch. Haushalt. Arbeit. Familie. Freunde. Den könnte ich auch mal wieder anrufen und sie könnte ich auch mal wieder besuchen. "Wo bist du gerade?" holt mich die Frau wieder aus meinen Gedanken. Ja, wo war ich denn? Körperlich bin ich doch gerade vor diesem Dornenbusch. Aber gedanklich war ich ganz woanders und an verschiedenen Orten. Und an keinem dieser Orte war ich fähig zu handeln. Weder fähig jemanden zu besuchen, denn der Körper ist hier, noch durch den Dornenbusch zu gehen, denn der Verstand war woanders. Stillstand. Geschichten. "Ich bin hier.", sage ich leise. "Ich bin hier." Noch leiser. Ruhiger Atem. Ganz still und sanft. "Ich bin hier." flüstere ich zu mir. Die Angst kommt wieder hoch. "Was sagt dein Herz?", fragt mich die Frau. Ich schaue sie an und Tränen füllen meine Augen. Ich lächle sie an. Ich muss nichts sagen. Ich vertraue. Und gehe los. Die Frau geht ruhigen Schrittes mit mir durch die ersten Schichten des Dornenbusches. Ich sehe wie sie jeden Zweig, der sich ihr nähert, mit einem liebevollen Lächeln begrüßt und mit den Händen berührt. Jeder Dorn, den sie berührt, wurde zu einer wunderschönen Rosen. Jeder einzelne. Weil ich direkt hinter ihr bin, heißen mich Millionen zarter Rosenblüten Willkommen. Sie streicheln meine nackte Haut und ich lächle. In der Liebe anderer zu baden ist wunderschön. Die Rosen geben die Liebe der Frau an mich weiter. Der Abstand zu ihr wird nun immer größer und die Rosen verschwinden langsam wieder. Ganz kurz will Panik in mir aufsteigen. Gleich wird es wehtun. Die Liebe ist weg. Gleich wird es tun. Ohne Liebe tut es weh. Ich schließe kurz die Augen und atme. Ich bin mitten drin im Dornenbusch. Ich kann hier nicht mehr raus. Und ich weiß: JETZT würde mein Ego alles nur noch schlimmer machen. Es würde in Panik verfallen, um sich schlagen, schreien und irgendwie versuchen wollen hier rauszukommen. Die Wunden wären verheerend. Mein Ego würde mir versichern, dass es Recht gehabt hätte. Dass es gefährlich ist und ich nie wieder dort hingehen sollte. Ich lasse es nicht zu mir kommen. Ich lasse es ängstlich vor dem Dornenbusch stehen. Auch wenn ich es schreien höre. Ich bin zu neugierig. Ich habe gesehen, dass es funktioniert. Ich habe gesehen, dass die Dornen sich verwandeln können. Dass sie leben und scheinbar ... Gefühle haben! Wenn sie daran zerbrechen, wenn jemand mit einem Schutzpanzer achtlos hindurch geht, können sie auch erblühen, wenn sie von der Liebe geküsst werden. "Das kannst du auch.", ruft die Frau mir von weitem zu. Sie hat sich zu mir umgedreht und beobachtet mich. "Ich kann das auch." versuche ich mir selbst zu bestätigen. Wie denn? Ich war ratlos. "Was sagt dein Herz?", ruft sie zu mir. Ja, was sagt es? Ich schließe die Augen wieder und will es fragen. Aber ich kann es nicht spüren. Wieder leichte Panik. "Ich kann es nicht spüren!", meine Augen weiten sich. Bin ich verloren? Die Rosen gehen ganz langsam zurück. Ich habe noch ein bisschen Zeit. Aber es wird knapp. Und irgendwie geht es mir zu schnell. "Ich brauche noch Zeit!", rufe ich ihr zu. Aber nun ist sie weg. Sie hat mich alleine gelassen. Schon wieder hat mich jemand alleine gelassen. Mein Ego würde jetzt durchdrehen. "Siehst du! Ich hab's dir gesagt! Du kannst niemandem vertrauen. Jeder lässt dich alleine. Komm zurück! Komm zurück zu mir! Ich bin da für dich! Ich bin immer da für dich. Komm zurück!" ruft es mir laut von hinten zu. Und ich erinnere mich daran, wie es für mich da war. 4. Ich brauche Zeit. Ja, mein Ego war immer für mich da. Es war das einzige Wesen... Nein Stopp! ich war das einzige Wesen, was für mich da war. Nur mir selbst konnte ich vertrauen. Meinem Verstand, der alles erklären konnte. Ja, mein Ego war immer für mich da. Wieder schweife ich ab und als ich jetzt alleine zu mir zurück komme, sehe ich, dass die Rosenblüten fast alle verschwunden sind. Stück für Stück werden sie kleiner und entwickeln sich zu Dornen zurück. Gleich wird es weh tun, bin ich mir sicher. Ich halte inne. Mein Ego schreit noch immer. Aber ich kann es kaum mehr hören. Es wird immer leiser. "Was soll ich tun?", frage ich ins Nichts hinein. Niemand ist da. Alles um mich herum ist dunkel. Es wird unheimlich. Und ich weiß, das ist eine neue Geschichte. Die Geschichte der ewigen Dunkelheit, die alles und jeden verschlingt. "Was brauchst du?" flüstert mir eine Stimme zu. Ich weiß nicht wo sie herkommt und sehe noch immer nichts. Die Rosenblüten sind fast verschwunden. Mir bleibt nicht mehr viel Zeit. "Ich brauche Zeit!" rufe ich fast in Panik. Tränen laufen mir die Wangen hinunter. Was hab ich nur getan? Wie bin ich hier hingekommen? Ich blicke hinunter zu meinem Herzen und flüstere: "Ich brauche Zeit." Doch nichts passiert. Die Rosen sind nun fast vollständig verschwunden. Einige Dornen sind schon wieder zu sehen. Ich sehe die letzten Rosenknospen an, die mir noch am nächsten sind. Ich sehe sie flehend an. "Bitte, liebe Rosen. Ich brauche noch ein bisschen Zeit. Bitte geht noch nicht." Ich schließe die Augen und weine. Wo bin ich hier nur gelandet? Wie konnte es dazu kommen? Wie soll ich hier jemals wieder rauskommen? Ich stehe da, noch immer ohne Kleidung, die ersten Dornen spüre ich picksen. Aber anstatt Verzweiflung kommt ganz langsam Neugier auf. Was passiert eigentlich, denk ich, wenn ich hier stecken bleibe? Wenn nichts mehr geht. Welche Möglichkeiten hab ich dann? Ich denke kurz darüber nach und stelle fest. ... Eine neue Geschichte. Die des Wagemuts. Was kostet die Welt? Gib her, ich mach aus Scheiße Gold und verkauf es weiter. Ich habe vor nichts Angst und keiner kann mich stoppen. Schmerzen kenn ich nicht. Ich bin unverwundbar. Oh, denke ich, das bin ich wirklich nicht. Ein weiterer Versuch nicht verletzt zu werden. Immer noch die Angst im Hinterkopf, dass es doch passieren kann. Ich öffne die Augen ganz langsam wieder, um zu sehen, ob sich etwas getan hat. Und ich bin erstaunt! Es hat sich etwas getan! Die Rosenblüten sind nicht weiter geschrumpft. Sie haben mich erhört und warten auf mich. SIE warten auf MICH! Ich bin ihnen so wichtig, dass sie auf mich warten. Wie viel Liebe muss in diesem Dornenbusch stecken, dass sie auf mich warten, um mich nicht zu verletzen. "Ich bin berührt.", sage ich leise und stelle sofort fest, dass es nur leere Worte sind. Worte. Ohne Herz. Ja, mein Herz. Ich kann es noch immer nicht spüren. Ich setze mich hin, schließe meine Augen und beginne mich auf mein Herz zu konzentrieren. Ich konnte nichts fühlen. Das Ego weg. Das Herz weg. Ich war alleine. Nur die kleinen Rosenblüten um mich herum waren noch da und warteten auf mich. "Danke." flüstere ich ihnen zu. "Danke." Das ist alles, was ich sagen konnte. Ich bat um Zeit und die bekomme ich gerade. Ich kann spüren, wie Dankbarkeit in mir aufsteigt. "Ich kann es fühlen." sage ich leise und bleibe geduldig. 5. Ich lebe noch Es brauchte keine Zeit, das Ego loszulassen. Das ging in einem Moment. Eine Entscheidung war dafür nur nötig. Aber es braucht nun Zeit die neue Situation aufzunehmen. Zu erspüren. Mit dem Verstand komme ich hier nicht mehr raus. Das ist mir klar. Hier in diesem Dornenbusch ist nichts logisch erklärbar. Die Rosenblüten haben auf mein ehrliches Flehen reagiert. Aber wie ich jetzt weiter komme, weiß ich noch immer nicht. Ich sitze auf dem Boden und konzentriere mich auf mein Herz. Es klopft stark und mein Brustkorb wird warm. Ich kann eine leise Vibration spüren. Energie. Liebe. Ich will ungeduldig werden und mehr davon. Ich schöpfe Hoffnung schnell hier raus zu kommen. Aber genau in diesem Moment verschwindet es wieder. Druck. Da ist Druck. Ich kann ihn spüren. Mit der Ratlosigkeit hier nichts tun zu können, fest zu hängen, kommt mein altes Muster zurück. "Ich muss doch etwas tun." Leistungsdruck. Wenn ich nichts tue, gehe ich hier ein. Dann sterbe ich. Mein Ego flüstert mir zu: "Tu was! Du musst etwas tun! Sonst stirbst du! Tu was!" Ich denke kurz nach. Ich sterbe doch nicht an ein paar Dornenkratzer. "Und wenn sie giftig sind?", hakt mein Ego nochmal nach. Geschichten. Die Geschichte der tödlichen Gefahr. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich früher wirklich in Lebensgefahr war. Heute glaube ich es nicht mehr so richtig. Und wenn doch, dann ist die jetzige Situation ja wohl der beste Beweis dafür, dass ich trotz allem lebend herausgekommen bin. Ich lebe noch. "Ich lebe noch.", flüstere ich und schlage die Augen auf. "Ich lebe noch!", rufe ich ins Leere hinein und stehe auf. "Ich lebe noch!" Ich reiße die Arme hoch und schreie es in die Dunkelheit hinein. Wieder überschwemmen Tränen meine Augen und laufen über mein Gesicht. Ich lebe noch! Etwas, was doch eigentlich wirklich offensichtlich war, wird mir erst jetzt so richtig bewusst. Ich lebe noch, bedeutet, dass ich nicht gestorben bin. Dass ich aus dem Schlimmsten, was mir bisher passiert ist, rausgekommen bin. Ja, ich hatte Hilfe. Mein Ego hat mir geholfen. Es hat mich beschützt. Ich lebe noch. Ich drehe mich um zu meinem Ego, was noch immer ängstlich auf der anderen Seite steht und sich keinen Millimeter wegbewegt hat, und rufe ihm voller Freude zu: "Ich lebe noch!", und beginne zu lachen. Lebensfreude. Das ist Lebensfreude. Die Freude darüber, dass ich noch lebe. Und ich spüre einen Unterschied in mir, ob ich sage, dass ich lebe oder dass ich "noch" lebe. "Ich lebe" berührt mich nicht so sehr, wie die Tatsache, dass ich "noch" lebe. Da spielt die Zeit wieder eine Rolle. "Noch" sagt, dass etwas über eine gewisse Zeit da ist, aber irgendwann enden kann. Oder eben, dass etwas über eine gewisse Zeit da war, obwohl es schon hätte enden können. "Ich lebe" dagegen fühlt sich leer an. Zumindest jetzt. Ich lebe noch. Was für ein fantastischer Tag! Jeden Tag möchte ich nun aufstehen und mich darüber freuen, dass ich noch lebe. Dass ich einen weiteren Tag habe, den ich nutzen kann. Aber wofür? Die Rosenblüten scheinen mich anzusehen. Ja, wofür will ich den Tag denn nutzen? 6. Es gibt nichts zu tun Ich will mir ausmalen, was ich denn alles an einem weiteren Tag machen könnte. Aber es gelingt mir nicht. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen und ich verstehe sofort warum. Ich bin in der Zukunft. Ich will jetzt schon wissen, was ich in der Zukunft machen will. Währenddessen hätte ich fast vergessen, dass ich hier immer noch in einem Dornenbusch stehe. Die Rosenblüten warten noch immer auf mich. Ich drehe mich wieder nach vorn um und lasse mein Ego hinter mir. Es ist verstummt. Darauf, dass ich noch lebe, hat es nicht reagiert. Es hatte unrecht. Und das wusste es. Ich sehe mich um. Noch immer ist alles dunkel um mich herum. Aber ich fühle mich nicht mehr so erdrückt. Selbst jetzt, wo ich nicht viel sehen kann, freue ich mich darüber, dass ich noch lebe. Es wird still in mir. Sehr still. Ich entspanne mich. "Was kann ich tun?", frage ich mich selbst und antworte sogleich: "Nichts. Im Moment kannst du nichts tun." Und dieser Gedanke scheint im Hall der Dunkelheit unendlich weit nachzuklingen. Wenn ich nichts tun kann, denke ich, dann muss ich warten. Warten auf einen Impuls, eine Idee oder jemanden, der mir weiter hilft. Ich hatte vorhin schon versucht nach Hilfe zu rufen. Aber es kam niemand. Mir wird wohl jemand helfen. Und vermutlich ist das die Lösung, denke ich. Die alte Überzeugung "Niemand hilft mir, ich muss mir selbst helfen." hatte mich oft in die Einsamkeit katapultiert. Ich habe niemandem vertraut und Hilfe nicht angenommen. Sie war doch nicht richtig, so wie ich es gebraucht hätte. Dann mach ich es lieber selber, hatte ich dann immer gedacht ... und auch getan. Nun bin ich wieder auf mich alleine gestellt. Aber nicht, weil ich jemanden abgelehnt habe, sondern weil es gerade einfach so ist. Ich kann es nicht ändern. Und im Moment kann ich nicht mal jemandem die Schuld geben. Weder mir, noch jemand anderen. Es ist wie es ist. Es ist wie es ist. Und es gibt nichts zu tun. Eine Gelassenheit macht sich in mir breit. Okay. Dann ist das so. Und ich warte. ... Ich lebe noch ... 7. Tu' was! Eine ganze Weile muss ich so gestanden haben. Irgendwie hab ich das Zeitgefühl verloren. "Mir wird langweilig." flüstere ich zu mir selbst. So ist es doch irgendwie doof. Es passiert ja gar nichts. Nichts bewegt sich. Jetzt ist es auch nicht mehr so toll, dass ich noch lebe. "Dann tu etwas." flüstert mir eine leise Stimme zu. Ich drehe mich um. Wo kam das her? Ich hätte schwören können. ... Ach egal. Ich wollte wieder etwas herausfinden und mich damit davon ablenken, wo ich gerade stehe. Langsam hab ich den Dreh raus. "Was soll ich tun?" Ein bisschen verwirrt bin ich schon. Erst heißt es, es gibt nichts zu tun. Und jetzt heißt es plötzlich ich soll etwas tun. Die kurze Genervtheit weicht rasch einer tiefen Erkenntnis. Vorhin wollte ich schnell eine Lösung finden für mein Problem. Ich wusste nicht weiter. Ich wusste also nicht mal, was ich wollte. In diesem Moment sagte die Stimme zu mir, dass es nichts zu tun gibt. Und ich konnte mich entspannen. Ich konnte mich so tief entspannen, dass ich irgendwann entspannt genug war, um wieder etwas zu tun. Zu handeln. Selbst wirksam zu werden. Aber was kann ich denn tun? "Was willst du verändern?" fragte die Stimme nun und ich glaube sie näher zu hören, als zuvor. Ich denke kurz nach. Ja, was will ich verändern? "Also im Moment stecke ich hier fest. Es ist dunkel und ich komme nicht weiter. Spaß macht das nicht. Ich möchte gerne vorwärts gehen. Ich möchte schauen, was es hier noch gibt. Wo es lang geht. ... Wohin auch immer." Ich bin selbst überrascht darüber, dass ich nicht einmal den Ausgang finden will. Es ist mir gerade egal, ob ich hier raus komme. Im Moment bin ich irgendwie viel mehr darauf neugierig, was es hier alles zu entdecken gibt. Offensichtlich ist das nicht nur ein normaler riesengroßer Dornenbusch. Er ist verzaubert. Er kann sich auch verändern. Und er reagiert auf die Menschen in seiner Umgebung. Die Frau, die voller Liebe den Busch zum erblühen gebracht. Die gepanzerten Menschen, auf die der Busch mit Verwesung reagiert hat. Und ich, auf die der Busch unmittelbar reagiert hat. Erst hab ich mich von der Liebe der Frau anstecken lassen. Dann wurde es dunkel, als es auch in mir dunkel wurde. Dann hörten die Rosenblüten auf zu schrumpfen, als ich um mehr Zeit bat. Und nun schaue ich um mich herum und sehe Menschen durch den Busch laufen. Um einen ist es hell und bunt um den anderen dunkel und schmerzhaft. Ich kann die Schreie hören. Und die Liebeslieder. Sie bewegen sich alle durch den Dornenbusch. Jeder auf seine Art. Jeder so, wie er es entscheidet. In jedem Augenblick neu. Nur die Achtsamen sind in der Lage Rosenblüten entstehen zu lassen. Die, die mit ihrer Liebe andere erfreuen und mit sich im Reinen sind. Um sie herum ist es wunderschön, warm und weich. Und ich erkenne, dass ich jahrelang den Dornenbusch unachtsam zerstört habe, anstatt ihn zum Erblühen zu bringen. 8. Strahle! "Was möchtest du tun?" fragt mich die Frau. Ich erschrecke fast. Sie steht direkt vor mir. Ihre Seite voller Rosenblüten. Die Rosenblüten meiner Seite noch immer in der Bewegung erstarrt, meiner Bitte nachkommend mir noch etwas Zeit zu geben. "Ich möchte auch Rosen entstehen lassen.", antworte ich und strahle sie dabei an. "Kannst du mir erklären, wie das geht?" "Nein, ich kann es dir nicht erklären. Aber dein Herz kann es.", antwortet sie und zeigt auf meinen Brustkorb. Sofort berühre ich die Stelle meines Herzzentrums. Ich fühle es klopfen. Es sagt, dass es da ist. Mein Herz ist da! Ich fühle es klopfen und ich bin dankbar. "Ich lebe noch.", sage ich zu ihm. "Ja!" ruft es mir freudig entgegen. Es spricht zu mir! Dankbar lass ich den Kopf sinken. "Danke", sage ich zu ihm. "Ich danke DIR" antwortet es liebevoll. Oh soviel Weichheit. So viel Zartheit. Keine Spur von Groll oder Enttäuschung darüber, dass ich mein Herz so viele Jahre missachtet und ignoriert habe. Nur pure Glückseligkeit darüber, dass ich es jetzt tue. Da ist mein Herz. Nein, hier ist mein Herz. Ich bin mein Herz. Und jetzt, liebes Herz, was ist zu tun? "Strahle!" fordert es mich liebevoll auf. "Strahle dich selbst aus. Von Innen nach Außen. Liebe dich vollkommen. So wie du bist. Du bist hier. Du bist wertvoll. Du bist alles, was nötig ist. Strahle! Und zeige was für wunderschöne Blüten du entstehen lassen kannst." Die warmen Worte meines Herzens berühren mich in jeder Zelle meines Körpers. Ich kann das nicht TUN. Es passiert einfach. Das Einzige, was ich tun kann, ist es NICHT aufzuhalten. Mein Herz strahlt von allein von Innen alles aus und lässt meinen Körper vibrieren. Ich schließe die Augen und lasse die Wellen der Liebe durch mich fließen. Und mit jeder Welle breitet sich meine Liebe weiter aus und berührt erst eine, dann zwei, dann zehn Dornen, die sofort zu wunderschönen Rosenblüten werden. Welle für Welle treiben mehr Rosen aus den Zweigen. Und mit jeder entstehenden Rose, die ICH gemacht habe, wird mein Herz wärmer und strahlt noch mehr. Alles potenziert sich und bald bin ich von Rosen umzingelt. Die Dornen sind verschwunden. Die dunklen Menschen sind verschwunden. Überall ist es hell und freundlich. "Und nun bewege dich!", sagt die Frau zu mir. Und wir gehen durch den Dornenbusch, der keiner mehr war. Je weiter wir uns von der liebevollen Kraftquelle entfernen, die ICH gerade erschaffen habe, desto weniger werden die Rosenblüten. Dornen sind wieder vermehrt zu sehen und es wird wieder etwas dunkel. Aber wir gehen ungehindert weiter. Denn wie bei ihr vorhin, verwandeln sich jetzt auch bei mir die Dornen in Rosenblüten, sobald sie meine Liebe nur spüren können. Ich sehe ängstliche und verwundete Blicke von anderen Menschen, die gerade in den Dornenbusch geführt und alleine gelassen wurden. "Was sagt dein Herz?", flüstere ich ihnen zu und gehe weiter. ...
von Sandra Kempe 27 Aug., 2024
Die Brust ist heiß. Das Herz klopft. Kraft. Mut. Wut. … Energie. Wenn Wut erlaubt ist, drückt sie sich auf ganz wunderbare Art aus. Sie fühlt sich gut an. Vitalisierend. Und doch … Das darf sie nicht! Atmen. Das darf sie nicht! Atmen. Warum eigentlich nicht? Warum darf sie die Wut nicht fühlen? Atmen. Hmm. Darf sie das wirklich nicht? So viele Verbote. So viel Dunkelheit. So viel Machtmissbrauch. So viel Falsches. … So viel Falsches. ... Und jetzt das. … Darf sie? Atmen. Hier zuhause in ihren vier Wänden fängt sie an. Sie hört ein Lied, was ihr in den Sinn kam. Rammstein. Wie düster! Lange hat sie es sich selbst verboten, diese Lieder zu hören. Sie sind zu dunkel. Wenig freudvoll. Licht? Keine Spur. Sie konnte das Licht darin nicht fühlen. Liebe? Auch nicht. Und doch will sie jetzt genau das hören. Genau das. Sie beginnt mit den alten bekannten Liedern und kommt irgendwann zu „Angst“ und traut ihren Ohren nicht. Du musst es hören, um es zu verstehen. … Tu das! Bitte! ❤ Da ist Liebe. Da ist Licht. … Im Dunkeln. Die lauten Klänge dringen in ihren Körper ein. Sie spürt die Kraft in sich aufsteigen. Eine Kraft, von einem großen NEIN angetrieben. Ein großes NEIN, das davon spricht nicht mehr mitzumachen. Nicht mehr das zu tun, was von ihr erwartet wird. Was die Massen verlangen. Was die Gesellschaft in Zaum hält. Sie kann spüren wie die Menschen eingesperrt sind. In ihren eigenen Käfigen. Da sind die, die sich nicht erlauben zu lieben, aus Angst verletzt zu werden. Die, die wütend sind, weil sie verletzt wurden. Die die sich nicht trauen wütend zu sein, um nicht anzuecken. Die … die sich überall anpassen, um nicht alleine gelassen zu werden. Sie gehörte dazu. Die ganze Zeit. Sie war eine von ihnen. Angst vor der großen Kraft der Liebe. Wütend auf die Übergriffigkeiten, die sie all die Jahre selbst über sich hat ergehen lassen. Und Angst diese Wut in Grenzen zu verwandeln, um ihr eigenes Leben so zu führen, wie sie es gerne möchte. Angepasst für die Gesellschaft, um nicht anzuecken. Da steht sie nun, hört dieses Lied und fühlt eine Kraft in sich aufsteigen, die sie nicht mehr ablehnen will. NEIN! Sie will sie nicht ablehnen. Sie will diese Wut in sich spüren. Sie will sie ganz in sich aufnehmen. Ja sagen! Ja, zu dieser Energie. Und sie kann den Zwiespalt spüren. Ist das lichtvoll? Ist das erlaubt? Darf sie das? Sie versteht warum diese Energie „gefährlich und unerwünscht“ ist. Warum diese Kraft abgelehnt wird. Warum sie unterdrückt wird. Sie macht frei. In (Selbst)Liebe getränkt macht sie frei. Und selbst wenn nicht in Liebe … … Oh …. Atmen. … Selbst wenn sie nicht in Liebe getränkt ist, ist die Wut … erlaubt. Atmen. Alles darf sein. Amten. Alles darf sein. Nichts ist verboten. Es gibt kein richtig oder falsch. Atmen. Das ist Freiheit. Die Freiheit über das eigene Leben. Gott hat es den Menschen gegeben. Mit allen Aspekten, die uns zur Verfügung stehen. Gott ist alles. Alles ist eins. Und Gott ist die Wahrheit und die Liebe. Also ist alles, was geschieht Liebe. Ablehnung ist Trennung und tut weh. Atmen. Alles ist Liebe. Auch … Die Dunkelheit. Gott ermöglicht uns alles zu erfahren. Alles! Auch die Ohnmacht. Die Angst. Die Verzweiflung. Den Schmerz. Die Verletzung. Alles! Das ist Gnade. 🙏 Dankbarkeit durchströmt ihren Körper. Wir dürfen alles erleben. Und wir wählen oft noch Ohnmacht. Atmen. Sie kann spüren, wie die Freiheit in ihr aufsteigt. Sie ist frei in ihrem Handeln. Gott wird sie niemals verurteilen. Egal, was sie tut. Egal … was! Atmen. Gott ist da. Und er gibt ihr den freien Willen, selbst zu entscheiden, was sie tut. Und jetzt gerade spürt sie, dass sie alles verkehrt herum gemacht hat. Sie sagte Nein zu sich und Ja zu anderen. Es war ihre Entscheidung. Und jetzt dreht sie es um. Und dafür braucht sie Kraft. Und aus Wut wird Mut und ein Ja zu sich selbst und ein Nein zu den Dingen und Menschen und Handlungen, die sie nicht will. Ja! Atmen.
von Sandra Kempe 13 Aug., 2024
Meine erste Bekanntschaft mit einem früheren Leben, war das, in dem ich eine dunkle Magierin war. Ich sah, wie mein kleiner Sohn ermordet wurde. Und ich sah, wie ich mich an seinen Mördern auf eine so furchtbare Weise rächte, dass ich es hier nicht mal wiedergeben will. Ich war wirklich eine böse Hexe. Verbittert und enttäuscht von Allem und Jeden landete ich irgendwann, wie so viele andere Hexen auch, auf dem Scheiterhaufen. Nur mit dem Unterschied zu den anderen, hatte ich es vermutlich wirklich verdient verbrannt zu werden. Mich schockierte es gar nicht so sehr, bei lebendigen Leib verbrannt zu werden. Ich war vielmehr vom Hass auf die Menschen zerfressen, die tatenlos um mich herum standen und zugesehen hatten. In meinen letzten Momenten in diesem Leben belegte ich all diejenigen, die sich um das Feuer versammelten mit einem Fluch, der sie bis heute verfolgte. (Bis ich ihn wieder aufgelöst hatte) Als ich nach meinem "Tod" in der Anderswelt ankam, wurde mir bewusst, was ich getan hatte. Ich hatte gesehen wie verloren dieses Leben war. Wie sinnlos ich es lebte und wie ich mein menschliches Dasein für das Böse eingesetzt hatte. Ich war erschrocken und fühlte mich furchtbar. "Ich hab wieder versagt.", war das vorherrschende Gefühl. Denn es war nicht das erste Leben, in dem ich mich von Gott abgewandt hatte. Mit dem Grundgedanken "Ich bin nicht würdig" bin ich in mein jetziges Leben gestartet. Die ersten 32 Jahre meines Lebens schien ich nur damit beschäftigt zu sein, mich selbst zu bestrafen und mich bestrafen zu lassen. Aus der inneren unbewussten Haltung heraus, dass ich es nicht anders verdient hatte. Ich hielt mich für nicht würdig von Gott geliebt zu werden. Ich hielt mich für unwürdig eine Lichtbringerin zu sein. Aber die letzten vier Jahre habe ich mich aus diesem Zustand rausgekämpft. Ich habe einen wichtigen Teil meiner schlimmen Taten aus der Vergangenheit bereinigt und mir selbst verziehen. Ich kann mich selbst wieder als Lichtbringerin, die ich wirklich bin, sehen und anerkennen. Und das Schönste an Allem ist: Gott spricht wieder zu mir! 🥰 Und er sagte als Erstes: "Hallo, mein Kind." 🙏 Nach all dem, was ich getan hatte, liebt er mich immer noch bis in alle Maßen. Er hat mich nie verlassen. Er war immer bei mir und hat gewartet, bis ich ihn wieder aufsuche.
von Sandra Kempe 24 Juli, 2024
So nicht! Plötzlich ist ihre Freundin weg und sie sitzen zu zweit auf dem Sofa. Er beugt sich zu ihr rüber. Eine Hand hinter ihrem Rücken auf die Lehne gelegt, die andere stützt er auf dem Tisch vor ihnen ab. Ganz langsam nähert er sich ihrem Hals und flüstert ihr zu: „Ich würde dich gern mit zu mir nehmen.“ Sie kann seinen warmen Atem auf ihrer Haut spüren. Seine Lippen berühren nur ihre feinen Härchen, aber ihr ganzer Körper reagiert sofort darauf. Heiße Wellen durchziehen ihren Körper. Sie ist unfähig sich zu bewegen. Es fühlt sich so gut an und irgendwie will sie es auch. Sehr sogar. Aber … „Ich genieße deine Gesellschaft gerade sehr und es fühlt sich auch richtig gut an. Aber“, teilt sie ihm ehrlich mit und versucht einzuwenden „ich habe einen Freund.“ bringt sie in einem heiseren Flüsterton raus. Ein Versuch. Irgendwie musste sie es wenigstens versuchen ihm zu widerstehen. Aber es fühlt sich so gut an und eigentlich will sie nicht, dass es aufhört. Sie war bewegungsunfähig. Handlungs – un – fähig. Sie wollte dieses Gefühl so gerne behalten. In dem Moment, als er ihren gescheiterten Versuch des Protestes mit einem ruhigen Durchatmen quittierte und seine Hand unter ihre Beine und an ihren Rücken legen wollte, um sie hochzuheben und wirklich zu sich mit zu nehmen, wird ihr klar: Sie will das gar nicht! Sie will so nicht behandelt werden. Nicht so! Ihre Handlungsunfähigkeit lähmt ihren Körper. Das Bild hält an und sie hat Zeit zu überlegen. Was ist hier los? Fragt sie sich. Sie merkt genau, dass sie das nicht wollte. Aber sie war auch nicht in der Lage etwas dagegen zu tun. Sie WILL gar nichts dagegen tun. Warum will sie denn nichts tun, wenn sie es doch eigentlich nicht will? Sie wird begehrt. Dieser Mann will sie. Und sie verzehrt sich nach dem Gefühl, gewollt zu werden. Oh, wie sehr sie dieses Gefühl kannte. Zuneigung, auf die einzige Art, wie sie sie früher bekommen hatte. Er wollte sie auch immer so. Seit ihrer frühen Kindheit kannte sie es. Und sie wollte sich nicht wehren. Wenn sie sich gewehrt hätte, wenn sie abgelehnt hätte – und sie wusste, das hätte sie gedurft – dann hätte er ihr keine Liebe mehr gegeben. Die Art der Aufdringlichkeit war ihre erlebte Liebe. Und jetzt erkannte sie das Muster dahinter. Die Handlungsunfähigkeit war die stille Zustimmung für diese Art der Liebe, obwohl sie es nicht wollte. Doch jetzt ist sie kein Kind mehr. Und sie kann es in ihrem Körper spüren, dass da keine Angst ist. Keine Panik, wie früher. Sie konnte ziemlich gut denken und überlegte in der Stille des Bildes, was sie tun kann. „Kannst du mir mal nicht so auf die Pelle rücken?“, war das Erste, was ihr in den Kopf kam. Die Worte waren da. Aber der Körper reagierte noch nicht. Sie konnte nicht spüren, mit welcher Energie sie das sagen würde. Die pure Ablehnung erschien ihr zu hart. Denn er war sehr sympathisch und sie wollte ihn nicht vor den Kopf stoßen. Ihr Muster. Nein, sie darf nicht ablehnen. Denn dann geht er. Dann lässt er sie alleine. Und das Gefühl gewollt zu sein, verschwindet gleich mit ihm. Sie beobachtete noch immer die pausierte Szene und sah alles Glas klar vor sich. Er wollte sie. Warum auch immer. Das war erstmal nebensächlich. Denn sie wusste: So, wie er auf sie zuging, will sie es absolut nicht. Der Einwand, dass sie vergeben war, war ein Versuch ihm eine Grenze zu setzen. Es erschien ihr leichter, als „Ich will das so nicht.“ Sie atmet durch. Das Herz klopft. „Ich bin gar nicht bei mir“, erkennt sie nun. Und ganz langsam bewegt sich das Bild wieder. Wie wäre es denn, wenn sie bei sich wäre? Wenn sie nicht in der Vergangenheit nach Gründen für ihr heutiges Verhalten sucht, sondern nur spürt, was gerade ist. Der Hunger nach Liebe verschwindet. Denn sie liebt sich jetzt selbst mit jedem Atemzug mehr. Sie braucht die Zuneigung dieses Mannes nicht mehr. Sie ist nicht von ihm abhängig. Und überhaupt, wie benimmt er sich eigentlich? Er ist aufdringlich und von sich selbst so sehr überzeugt, dass er jegliche Demut in der Begegnung vermissen lässt. Er hat keine Achtung vor ihr. Er hat auch keine Achtung vor sich selbst. Aber er ist auch nicht unhöflich oder gewalttätig. Und sie sieht, dass genau das das Problem an der Situation ist. Würde er zu grob oder zu forsch sein, würde sie ihm eher eine Grenze setzen können. Aber da er einfach nett und zärtlich ist, würde ihre Grenze vielleicht als unangemessen hart erscheinen. Da kam die Starre ins Spiel. Eigentlich wollte sie Nein sagen. Aber sie war davon überzeugt, dass sie nicht das Recht dazu hatte. Jetzt sieht und fühlt sie, dass sie sehr wohl das Recht dazu hat. Sie darf Nein sagen, wenn sie sich nicht wohl genug fühlt. Sie darf alles tun, was ihr gut tut und muss dabei keine falsche Rücksicht auf Gefühle anderer nehmen. Hier geht es um sie! Sie dreht sich leicht zu ihm, sieht ihm direkt in die Augen, legt die Hand auf seine Brust, schiebt ihn sanft aber bestimmt ein Stück von sich weg und sagt mit ruhiger klarer Stimme: „Ich will das nicht.“ Das Bild verblasst im Nebel des Erwachens. Der Traum ist vorbei. Sie ist wach und reich an Erkenntnissen. Jedes Mal, wenn sich ein Mann für sie interessiert hatte, handelte sie nach dem selben Muster. Sie hatte die Männer nicht abgelehnt. Im Gegenteil. Da war endlich jemand, der sie liebte und dieses Gefühl wollte sie um jeden Preis behalten. Deshalb ging sie von einer Beziehung zur nächsten. Deshalb war sie so unglücklich. Deshalb hatte sie keine Lebensfreude. Es war der Hunger nach Liebe, den sie versucht hatte durch andere zu stillen. Und jetzt? Jetzt kommt sie bei sich selbst an … und verliebt sich jeden Tag mehr … in sich selbst.
von Sandra Kempe 17 Juli, 2024
Grenzen setzen Was soll ich tun? Das Herz klopft. Atmen. Ich muss eine Grenze setzen. Jetzt. Wie? Ich weiß es nicht. ICH WEIß ES NICHT! Alles schreit in mir "Hör auf damit! Das ist mein Raum!" Das ist mein Raum. Ein leiser Versuch mich zu behaupten. Für mich einzustehen. Für mich! Nein, alt ist das hier nicht. Kein Trauma von früher, das von Übergriffigkeit erzählt und übertreibt. Diese Grenzüberschreitung ist aktuell. Oder doch nicht? Übertreibe ich? Bin ich zu empfindlich? Denk nach! Denk nach! Was tust du nun? Ist es angemessen oder nicht? Sollst du handeln oder schweigen? Denk na........ "Hey! ... Hallo ... Hallo, ich bin's. Dein Herz. Wie geht es dir?" Ich bin verloren. Ich weiß nicht, was richtig und was falsch ist. Ich will nicht falsch sein. Ich will nichts Falsches tun. Ich will nicht falsch rüber kommen. Ich will nicht falsch verstanden werden. Ich will nicht fal...... "Pschhhhhhhhhhh .... Amte!" Ich atme. Und atme. Und muss immer noch weiter atmen. Was soll ich tun? "Was WILLST du tun?" Ich will, dass es aufhört. Ich will das so nicht und will, dass es aufhört. "Dann handle! Sprich es aus. Setze eine Grenze und schütze deinen Raum. ... DEINEN Raum!" Was ist, wenn ich falsch liege? Wenn das nicht okay ist? Wenn 'man' das nicht so macht? Was ist, wenn ich stattdessen lernen muss, damit umzugehen? Wenn ich daran wachsen soll, anstatt mich davon abzuschotten? Wenn ich ...... "Pschhhhhhhhhhh ....... Atme!" .... .... Stille. So viele Fragen. In meinem Kopf. So viele Fragen, die von Unsicherheit zeugen. Der Angst, etwas falsch zu machen. Die davon sprechen, sich nicht zu trauen für sich einzustehen. Die nicht wissen, dass es erlaubt ist. Dass es wichtig ist. Lebenswichtig. Grenzen setzen. "Setz eine Grenze. In Liebe. Für dich. ... Nur für dich. Weißt du warum? .... Weil du es wert bist."
von Sandra Kempe 15 Jan., 2024
Am 15.01.2024 geht, laut Astrologen das Kali Yuga Zeitalter zu Ende. In der Zeit von 1:30 - 13:30 Uhr war eine besondere Zeit, in der Wünsche und Manifestationen besonders viel Gehör und Macht erhielten. Aus diesem Grund habe ich folgende Gebete an Gott gesandt. Du kanns sie gern weiterhin nutzen und sprechen, um die Einreise in das neue goldene Zeitalter mit zu unterstützen. Mein himmlischer Vater, ich bitte dich diese Gebete zu erhören und lichtvoll zu verstärken. Bitte lass sie in Erfüllung gehen und die Erde und die Menschheit daran heilen. Das Dunkle soll verschwinden. Alle dunklen Taten sollen enden. Licht soll dort einströmen, wo es noch fehlt. Licht soll dort verstärkt werden, wo es noch zu wenig ist. Die lichtvollen Bitten der Menschen sollen verstärkt werden. Die dunklen Bitten und Verfügungen sollen ins Leere laufen und scheitern. Die dunklen und negativen Besetzungen und Anhaftungen der Menschen sollen sich auflösen. Frieden tritt ein. Krieg endet sofort. Liebe durchströmt jeden Menschen und jedes Lebewesen hier auf der Erde. Die Guten werden noch besser. Die Bösen werden gut oder verlassen diese Welt. Lichtvolle Gedanken werden verstärkt. Dunkle Gedanken ersticken im Keim. Lichtvolle Wünsche gehen umgehend in Erfüllung. Dunkle Wünsche kehren sich in lichtvolle Wünsche um. Verstärke das Lichtvolle und schwäche das Dunkle. Die Menschen sind bereit in ein neues Zeitalter einzutreten. Vater, bitte hilf denen, die noch Hilfe brauchen, sich zu entscheiden. Und bitte hilf allen Menschen, die sich darum bemühen, dass das neue goldene Zeitalter gelingt. Wandle alles Dunkle in Licht um. Wandle alle Ängste in Liebe um. Geliebter Vater, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden. Zum Wohle Aller und zu unserem Vergnügen. Amen. Danke.
von Sandra Kempe 18 Dez., 2023
Schon seit mehreren Jahren lege ich um die Weihnachtszeit eine Handy-Pause ein. Erst war es nur über die Feiertage. Und dann habe ich die Pause Jahr für Jahr mehr zu schätzen gewusst und erweitert, sodass ich letztes Jahr ca. 10 Tage kein Handy in Benutzung hatte. Dieser Wunsch, mal nicht ständig erreichbar sein zu müssen und vor allem nicht immer alles von allen anderen wissen zu müssen, ist dieses Jahr besonders ausgeprägt bei mir. Ich hatte schon Ende November das Bedürfnis mein Handy ausschalten zu wollen. Ich hab die Vorfreude richtig gefühlt und konnte es kaum erwarten. Aber genau so wichtig war es mir, dass bestimmte Dinge abgeschlossen werden, bevor ich mich in die Ruhe begebe und das Jahr enden lassen kann. Also war ich die letzten zwei Wochen sehr damit beschäftigt Angefangenes abzuschließen und Altes zu beenden. Lang geplante Vorhaben habe ich endlich umgesetzt und somit meine Liste der zu erledigenden Sachen minimiert. Mit jedem weiteren Tag merkte ich, wie sehr ich mich auf die Pause freute. Der Tag, an dem ich endlich einen Grund habe mein Handy mal nicht zu benutzen, die Technik mal wegzulegen und mich endlich noch mehr dem Leben außerhalb der digitalen Welt zuzuwenden. Der Grund "Jahresende". Den Grund brauchte ich bis letztes Jahr noch. Ich fühlte mich irgendwie den Menschen verpflichtet immer erreichbar zu sein und immer zügig auf Nachrichten zu antworten. Um keine neue Nachricht zu verpassen, ist es zur Gewohnheit geworden, dass ich mein Handy immer wieder in die Hand nahm und nachschaute. Ich wollte aber nicht nur meinen vermeintlichen Verpflichtungen nachgehen, ständig erreichbar zu sein. Sondern ich wollte auch das Gefühl haben, wichtig zu sein, gebraucht und gewollt zu sein. Mit jeder Nachricht die ich bekam, schossen früher meine Glückshormone hoch. Denn jemand wollte mit mir sprechen, jemand fand mich interessant genug, dass er mit mir Kontakt aufnimmt. Mein Selbstwert war einfach nicht vorhanden und das Handy half mir für eine gewisse Zeit darüber hinweg, nicht meine eigenen Themen ansehen und angehen zu müssen. Mit den Jahren beruhigte sich in mir alles mehr und mehr und ich konnte fühlen, wie unecht und unbefriedigend das alles war. Ein einziges Ablenkungsmanöver. Ich hatte meine Zufriedenheit von meinem Handy abhängig gemacht. Genauso war es auch in den sozialen Medien. Facebook war dieses Jahr sehr präsent bei mir. Ständig habe ich in den Newsfeeds gelesen, aus Angst einen wichtigen Beitrag zu verpassen. Ich lernte zwar auch sehr viel über mich. Aber vor allem lernte ich, dass ich das nicht bin. Irgendwann entfernte ich mich eher wieder von mir selbst, anstatt ich zu mir gelange. Als Werbewerkzeug für Unternehmen ist das wunderbar geeignet und ich werde es in Zukunft auch weiterhin dafür nutzen. Aber als Konsument muss ich auf mich achten und jedes "Angebot" genau überprüfen. Denn ich kann mich auch in einen Sog ziehen lassen, der mir ständig aufzeigt, wo ich noch etwas verbessern müsste und was ich alles noch haben könnte, um .... . Alles darauf ausgerichtet MEHR zu wollen und die Zufriedenheit des JETZT nicht erleben zu können. Das mache ich selbst! Einer meiner wichtigsten Prozesse und Erkenntnisse dieses Jahr. Facebook hab ich nun schon länger nicht mehr auf dem Handy. Auf Instagram hab ich schon ewig nichts mehr gepostet. Und soll ich dir mal was sagen? Ich vermisse es nicht! Im Gegenteil. Ich liebe es dadurch mehr Freizeit zu haben und mich mit den Dingen zu beschäftigen, die mir wirklich Freude machen. Und nun? Heute ist der 18.12.2023. Ich blicke auf ein digitales Jahr mit sehr vielen wunderbaren Erkenntnissen zurück. Ich habe erfahren, dass ich die digitale Welt nicht so sehr brauche, wie sie mich braucht. Ohne die Nutzer wäre sie nicht da. 😉 Ich habe erkannt: Ich kann ein Lichtpunkt im weltweiten Netz sein, um zu Geben. Aber ich nutze es nicht mehr um etwas zu bekommen. Erst diese Unabhängigkeit in meiner Brust zeigt mir erstmal, wie abhängig ich wirklich war. Abhängig von Ablenkung vom Leben selbst. Ich werde meine Pause dieses Jahr wieder ein Stück verlängern. Ich werde heute das Handy ausschalten und es erst am 07.01.2024 wieder benutzen. In mir kribbelt alles, wenn ich daran denke. Das wird so geil werden! 🤩 Echtes Leben ich komme! Ich schreibe das, um dich zu ermutigen, auch über eine digitale Pause nachzudenken, dein Handy vielleicht wenigstens über die Weihnachtsfeiertage auszuschalten und die Zeit mit den Menschen zu verbringen und zu genießen, die du liebst. Es ist so bereichernd und wertschätzend wenn sich die Menschen in die Augen sehen. 😍 Probier´ es doch mal aus und erzähl mir unbedingt, wie es war! Das interessiert mich wirklich. 🥰 Ich bin übrigens nicht "weg". Wer Lust hat, darf mich gern besuchen oder mir mal einen Brief schreiben. Das wäre auch ein Erlebnis. 🤩 Ein echter Brief wie früher. 😅👌 Ich wünsche dir eine wundervolle Zeit. ❤️ Deine Sandra
von Sandra Kempe 06 Dez., 2023
Eine heranwachsende Tochter erzählte ihrer Mutter jeden Nachmittag von ihren Erlebnissen in der Schule. Ein Junge stach in ihren Geschichten immer wieder hervor. Ihr Blick veränderte sich jedes Mal, wenn sie von ihm sprach. Er war kühl und abweisend, genau wie der Junge auch. Er war gemein zu ihr und ärgerte sie. Dann wieder gab es Momente, in denen er ganz nett und freundlich mit ihr sprach und manchmal so gar mit ihr lachte. All das erzählte die Tochter ihrer Mutter jeden Tag. Die Mutter hörte geduldig zu und fragte nach vielen Monaten ihre Tochter wann sie sich endlich eingestehen will, dass sie diesen Jungen mag. Ihr Blick veränderte sich und sie begann zu weinen. Die Last, ihre Gefühle verbergen zu müssen, brach unter ihr zusammen. Sie konnte sie nicht so gut verstecken, wie sie es gern gewollt hätte. Die Mutter wusste es von Anfang an. Nun konnten sie sich ganz offen unterhalten und die Mutter konnte ihrer Tochter von den Wirren der Gefühle erzählen, die es im Menschen gibt. Menschen sind gemein zueinander, wenn sie sich mögen. Sie verletzen einander, weil sie selbst verletzt wurden. Sie sehnen sich nach Liebe, weil sie selbst nicht genug bekamen. All diese Gespräche berührten die Tochter tief in ihrem Herzen. Sie verstand, dass der Junge nicht gemein war, weil er sie nicht leiden konnte. Sondern weil er sich selbst nicht mochte. Weil er sich selbst nicht wertvoll genug fühlte. Sie verstand, dass die Verletzungen, die er ihr antat, nicht ihr galten, sondern ihm selbst. Ein warmer Schauer durchfuhr ihren Körper. Sie sah ihre Mutter an und fragte: „Was geschieht denn hier? Wieso muss ich weinen? Wieso klopft mein Herz so sehr? Was ist das?“ „Das, mein Kind, ist die bedingungslose Liebe.“, sagte die Mutter. Weil die Tochter verstand, dass der Junge in der Tiefe seines Herzens eine reine Seele ist, die in Wahrheit nicht verletzen sondern lieben will, öffnete sich ihr Herz voll und ganz für ihn. Sie wehrte sich nicht mehr gegen ihre Gefühle. Sie ließ es zu, dass die Liebe ihren ganzen Körper, ihr ganzen Wesen einnimmt und schwebte wie auf Wolken. „Ich fühle mich, als wäre ich auf Drogen!“, rief sie überglücklich und tanzte durch den Raum. Nichts hätte ihre Laune verderben können. Sie badete in Liebe und genoss es in vollen Zügen. Das war es, was sie die ganze Zeit unterdrückt hatte. Das war es, was sie so sehr vermisst hat. Sie traf eine Entscheidung. Die Tochter nahm ihren ganzen Mut zusammen und sagte dem Jungen am nächsten Tag mit zitternder Stimme, dass sie ihn liebt. Eine unerträgliche Stille trat zwischen ihnen. Als der Junge den Mund öffnete, um ihr zu antworten, bekam die Tochter die gemeinste Abfuhr ihres Lebens. Sein Herz öffnete sich nicht für sie. Er hielt es verschlossen und schleuderte ihr diese Tatsache mit furchtbar verletzenden Worten entgegen. Die Tochter lief nach Hause und weinte in den Armen ihrer Mutter. „Ich hasse ihn!“, schrie sie und weinte bitterliche Tränen der Enttäuschung. So jung und so verletzt. Die Mutter konnte nichts tun, außer sie zu halten und ihr zuzuhören. Trotz aller Schmerzen, die die Tochter erfahren musste, beschloss sie ihr Herz trotzdem offen zu halten. Sie wollte zwar nicht, dass ihr Herz auf diese Art nochmals verletzt werden könnte. Aber der Schmerz, den sie spürte, als sie ihr eigenes Herz verschlossen hatte, war für sie größer, als alles andere, was sie bisher erlebt hatte. Die Mutter war unendlich stolz auf ihre Tochter, dass sie den Mut hatte, den Weg der Liebe zu beschreiten. Sie wusste wie hart und anstrengend und doch lohnenswert er ist. Es verging eine Zeit, in der die Tochter den Jungen nicht sah. Doch sie fürchtete sich vor dem Tag, an dem sie sich wieder begegnen würden. Welche Gefühle würde sie dann haben? Wie wird er auf sie reagieren? Wird sie in der Lage sein, ihr Herz für ihn offen zu halten und ihn bedingungslos zu lieben, auch wenn er es nicht tut? Zu ihrer Erleichterung war ihr Verhältnis nicht anders als vorher. Er ärgerte sie immer noch an einem und lachte mit ihr am anderen Tag. Alles schien normal. Doch für die Tochter war es das nicht. Täglich kam sie nun nach Hause zu ihrer Mutter und erzählte ihr die neuesten Geschichten. Sie sprachen darüber, wie schwer es ist, das Herz zu öffnen und die Liebe fließen zu lassen, wenn er so gemein zu ihr war. Etwas in ihr wollte es immer weniger. Sie spürte es und konnte nichts dagegen machen. Etwas in ihr war noch verletzt und weigerte sich zu vergeben. Irgendwann fragte die Mutter nach der Gefühlslage ihrer Tochter, denn sie hatte seit mehreren Tagen keine Geschichten mehr von ihr gehört. Die Tochter war gefasst und bewusst und sagte, dass alles wieder so ist, wie am Anfang. Sie hatte beschlossen ihr Herz wieder zu verschließen. Ihr kühler Blick war wieder da und verriet die Verletzung, die der Junge ihr angetan hatte. Jeden Tag, wenn sie ihn sah, wurde sie an diesem Moment erinnert, an dem er ihr die gemeinste Abfuhr ihres Lebens erteilt hatte. Etwas in ihr nahm es ihm so übel, dass sie davon überzeugt war, dass er ihre Liebe doch nicht verdient hatte. Die bedingungslose Liebe war verschwunden. Und die bedingte Liebe hatte entschieden, dass er sie nicht mehr bekommt. Weil er sie nicht so behandelt hat, wie sie es sich selbst wert ist. Sie entschied sich für Liebesentzug als Bestrafung. Die Mutter sprach abermals mit ihrer Tochter und öffnete ihr die Augen über ihr Verhalten. Sie erinnerte sie daran, dass Menschen einander verletzen, weil sie selbst verletzt wurden. Und sie erinnerte sie daran, dass Menschen sich in Wahrheit nach bedingungsloser Liebe sehnen, weil sie sie selbst nicht genug bekamen. Die Tochter begriff. Ihr Blick veränderte sich wieder und wurde weich. Sie fühlte die inzwischen bekannte Wärme in ihrem Herzen und ließ zu, dass sie wieder langsam durch ihren ganzen Körper strömte. Entgegen ihres eigenen Willens, öffnete sich ihr Herz erneut für die Welt … und für den Jungen. Die Liebe war zu ihr zurück gekehrt. Obwohl es ein Teil in ihr nicht wollte. Sie ging zurück in ihr Zimmer und dachte über das Gesagte nach. Sie fühlte die Liebe und spürte auch, dass dieser eine verletzte Teil ihre Liebe nicht zu dem Jungen lassen wollte. Er hat es nicht verdient. Sie wollte nicht mehr so für ihn fühlen. Ein Teil in ihr weigerte sich. Vergebens … Die Tochter kam noch einmal zu ihrer Mutter und fragte: „Warum muss ich jetzt wieder ständig an ihn denken? Warum sind diese Gefühle wieder da? Er hat es nicht verdient. Er war gemein zu mir. Warum fühle ich trotzdem so für ihn?“ Und die Mutter antwortete: „Wenn man beginnt das Gute im Menschen zu sehen, kann man nicht anders als ihn zu lieben.“
von Sandra Kempe 17 Sept., 2023
Als die spirituelle Welt noch vor mir verborgen lag, habe ich mich immer stirnrunzelnd gefragt, was das für verrückte Menschen sind, die Bäume umarmen. Ich konnte es absolut nicht nachvollziehen und obwohl ich schon immer sehr tolerant war, hatte ich DAS wirklich nicht verstanden. Als sich dann meine spirituellen Augen öffneten, wurde mir bewusst, was für wunderbare Seelen in den Bäumen stecken mussten. Ich erfuhr, dass alles Energie ist und somit auch alle Bäume, die uns umgeben. Von da an wollte ich den Bäumen auch näher kommen. Doch immer wenn ich sie ansah oder berührte, merkte ich, dass ich nichts spürte. Diese wunderbaren Geschöpfe, die darin wohnen sollten, zeigten sich mir nicht. Ich dachte, ich müsste vielleicht auch mal einen Baum umarmen, um ihm näher zu sein. Aber auch das funktionierte nicht. Ich konnte sie einfach nicht spüren. Intuitiv wusste ich, dass das nicht die Wahrheit war. Ich dachte immer wieder „Du müsstest doch eigentlich etwas fühlen.“. Aber ich fühlte nichts. Das machte mich traurig. Ich hatte das Gefühl, dass mir etwas fehlte. Aber ich wusste nicht, was. Als ich dann durch eine Lesung im morphischen Feld alte Themen loslassen konnte, spürte ich, wie ich plötzlich wieder mehr „hier“ war und damit auch die Bäume wieder wahrnehmen konnte. Ich sah sie plötzlich wieder. Es war, als hätte ich meine Bäume zurück. Als wenn eine vollkommen natürliche Anbindung wieder hergestellt wurde. Und auf einem Mal fühlte es sich an, als ob es nie anders war. Bald darauf sprach der erste Baum mit mir. Ich ging am frühen Morgen durch einen Wald spazieren und sah einen Baum, dem ein Strick an einem der oberen Äste gewickelt wurde. Ein weiterer Blick sagte mir, dass er zur Fällung markiert wurde. Der Strick wirkte fast wie ein Galgen für mich. Plötzlich wurde ich sehr traurig. Es war ein sehr schöner, großer und starker Baum. Ich fragte ihn – eigentlich eher für mich selbst – ob er nicht traurig darüber sei, dass er bald sterben müsste. Eine Stimme antwortete: „Nein, dafür sind wir doch da. Wir wachsen, um euch Holz zu schenken. Das ist unsere Aufgabe.“ Ich war erstaunt über seine Antwort, nicht aber, DASS er mir antwortete. Ich empfand es sofort als ganz normal für mich. Beruhigt und glücklich über dieses kurze Gespräch ging ich weiter und hörte noch, wie er mir fröhlich hinterherrief: „Mach´s guuhuuut! Ich werde mal ein Möbelstück!“ Anfangs dachte ich, alle Bäumen wären so fröhlich und voller Liebe für uns Menschen, auch wenn wir ihnen das Leben nahmen, um sie zu nutzen. Erst später stellte ich fest, dass er dieses Stück Wald und seine Baumfreunde damit meinte. So unterschiedlich die Menschen sind, so unterschiedlich sind auch die Bäume. Als dann im Wörlitzer Park spazieren ging, fielen mir plötzlich mehrere Bäume auf, an denen ich sonst immer vorbei ging, ohne sie zu bemerken. Es war so interessant sie alle kennen zulernen. Alle waren anders. Einer ist total fröhlich und freut sich jedes Mal, wenn Menschen an ihm vorüber gehen. Um ihn herum sind überall Stellen, an denen man ganz nah zu ihm gehen kann. Er ist ein Baum, den man einfach so umarmen kann. Weil er es so liebt. Ein anderer Baum mochte es gar nicht umarmt zu werden. Er hielt mich sogar für sehr lange Zeit auf großen Abstand. Erst nach anderthalb Jahren durfte ich ihn das erste Mal umarmen. Er ist gebrochen. Nicht nur physisch, sondern auch in der Seele. Die Bäume, die ich kennenglernt habe, stehen im Park. Und diese Bäume müssen nicht nur prachtvoll aussehen, sondern auch genauso wachsen, dass die Touristen gut und sicher vorbei kommen. Diesem Baum wurden unsäglich viele Äste abgesägt. Er sieht schon optisch sehr mitgenommen aus und so fühlt er sich auch. Ein armes Geschöpf. Er ist schon so alt und mächtig und trotzdem ist er sehr traurig. Er spiegelt den Menschen, mit denen ich zu ihm komme, ihre tiefen Wunden wieder. Viele fühlen sich als erstes zu ihm hingezogen, weil sie den Schmerz mehr kennen, als die Freude. Ein weiterer Baum war ebenfalls sehr lange traurig. Er hätte gern woanders gestanden. Er wurde dort hingepflanzt und hatte kaum Gesellschaft. Er hätte gern im Wald gestanden, umringt von anderen Bäumen. Da hätte er sich wohlgefühlt. Dort, wo er stand war er ziemlich einsam. So spiegelte er den Menschen am Anfang die Einsamkeit wieder. Aber jedes Mal, wenn ich zu ihm kam, hab ich ihn voller Mitgefühl umarmt und mit ihm geweint. Ich konnte gar nicht anders. Es tat mir so leid und ich konnte ja doch nichts weiter für ihn tun, als wenigstens immer zu ihm zu gehen, wenn ich in der Nähe war. Nach etwa einem Jahr hat sich sein Gemüt geändert. Er ist fröhlicher geworden. Ich freute sich plötzlich mich zu sehen und wirkte generell nicht mehr so traurig. Das war sehr schön mit anzusehen. Mir wird aus der geistigen Welt immer gesagt, dass ich ihn aufgebaut habe. Das ist ein schöner Gedanke. Das freut mich sehr. Ich kann nicht erklären, wie es ist, wenn Bäume mit einem sprechen. Aber ich kann sagen, dass es wirklich ein tolles Gefühl ist. Immer wieder ist es für mich eine Freude mit neuen Menschen zu ihnen zu gehen und sie einander bekannt zu machen. Dann brauch ich es nicht mehr erklären. Dann können sie alles selbst erleben, wie toll es ist.

Erhalte hier deine persönliche Botschaft vom höchsten Bewusstsein!

Share by: